Rifen

 Veterinärmedizin Nichtsteroidale Entzündungshemmer, Analgetika, Antipyretika, Antirheumatika

PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

Pharmakodynamische Eigenschaften

Ketoprofen ist ein nichtsteroidales entzündungshemmendes Medikament. Neben seiner entzündungshemmenden Wirkung zeigt   auch fiebersenkende und schmerzlindernde Wirkungen. Der pharmakologische Wirkmechanismus von Ketoprofen beruht auf der Hemmung der Cyclooxygenase und Lipoxygenase. Ketoprofen verhindert auch die Bildung von Bradykinin und stabilisiert die Zellmembranen von Lysosomen, was die Freisetzung von lysosomalen Enzymen verhindert, die die Gewebezerstörung vermitteln.

Pharmakokinetische Eigenschaften

Ketoprofen wird nach intramuskulärer Verabreichung schnell resorbiert. Es erreicht seine maximale Plasmakonzentration in 30-60 Minuten. Die absolute Bioverfügbarkeit nach intramuskulärer Verabreichung beträgt bei Rindern und Schweinen 90-100 %, bei Pferden 70 %. Das Verteilungs- und Ausscheidungsvolumen beträgt etwa 0,17 l/kg bzw. 0,3 l/kg. Es zeigt eine lineare Kinetik. (Es herrscht also eine lineare Kinetik vor, es besteht ein linearer Zusammenhang zwischen der verabreichten Dosis und dem Verteilungs- und Ausscheidungsvolumen).

Nach intramuskulärer Verabreichung beträgt die Plasmahalbwertszeit 2-3 Stunden und wird durch sekundäre Reduktion zu Alkohol metabolisiert. Es wird schnell geworfen. Hauptsächlich werden 80 % der verabreichten Dosis innerhalb von 12 Stunden mit dem Urin ausgeschieden. Der reduzierte Ketoprofen-Metabolit ist bei Rindern häufiger und das glucuronidierte Konjugat bei Pferden.

EINSATZGEBIET / INDIKATIONEN

Pferd

Erkrankungen des Knochen-, Gelenk- und Bewegungsapparates, die mit akuten Schmerzen und Entzündungen einhergehen:

- Lahmheit traumatischen Ursprungs

- Arthritis

- Osteitis, Knieschwellung

- Sehnenentzündung, Schleimbeutelentzündung

- Navikulitis

- Hufrehe

- Myositis

Ketoprofen ist auch angezeigt zur symptomatischen Behandlung von postoperativen Entzündungen, Koliken und Fieber.

das Vieh

Erkrankungen im Zusammenhang mit Entzündungen, Schmerzen oder Fieber

- Erkrankungen der Atemwege

- Mastitis

- Bei osteoartikulären und muskuloskelettalen Erkrankungen wie Lahmheit, Arthritis und für leichtes Stehen nach der Geburt

- Wunden

Schwein

Erkrankungen im Zusammenhang mit Entzündungen, Schmerzen oder Fieber

- Postpartales Dysgalaxie-Syndrom/Mastitis Metritis Agalaxia (MMA)-Syndrom

- Infektionen der Atemwege

- Symptomatische Behandlung von Fieber

Zur kurzfristigen Linderung postoperativer Schmerzen im Zusammenhang mit kleineren Gewebeeingriffen wie Kastration bei Ferkeln

 

Hier sollte Ketoprofen mit einer geeigneten antimikrobiellen Therapie kombiniert werden.

VERWENDUNG UND DOSIERUNG

Pferd: intravenöse Injektion

Rinder: intravenöse oder intramuskuläre Injektion

Schwein: intramuskuläre Injektion

Pferd:

Für 3-5 Tage,  einmal täglich,  2,2 mg Ketoprofen Körpergewicht/Tag intravenös, dh,

1 ml pro 45 kg Körpergewicht

Eine Injektion reicht aus, um Koliken zu behandeln. Für die zweite Verabreichung von Ketoprofen ist eine Neubewertung des klinischen Zustands des Patienten erforderlich. Siehe Abschnitt 4.5, Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung.

Das Vieh:

3 mg Ketoprofen Körpergewicht/Tag intravenös oder tief intramuskulär, d. h. 3 ml pro 100 kg Körpergewicht, einmal täglich für 3 Tage.

Schwein:

3 mg Ketoprofen Körpergewicht/Tag als einzelne tiefe intramuskuläre Injektion, d. h. 3 ml pro 100 kg Körpergewicht (= 0,03 ml/kg).

Um postoperative Schmerzen zu reduzieren, sollte das Produkt 10-30 Minuten vor der Operation injiziert werden. Besondere Aufmerksamkeit sollte der Auswahl des Dosiergeräts  (d. h. niedrig dosierte Spritze)  und der genauen Messung des Körpergewichts gewidmet werden, um die angemessene Dosis abzugeben .

KONTRAINDIKATIONEN

Nicht anwenden bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Nicht anwenden bei Tieren mit Magen-Darm-Läsionen, hämorrhagischer Diathese (Schwäche aufgrund von Blutungen), geschwächter Leber-, Nieren- und Herzfunktion. Es sollte nicht gleichzeitig mit anderen NSAIDs angewendet werden, und wenn ein NSAID verabreicht wurde, wenden Sie das Produkt nach 21 Stunden an.